Lebensmittel des Monats – Juni – die Aprikose

Im Monat Juni dreht sich auf Mallorca Vieles um die Aprikose, da dann deren Erntezeit anfängt. Wir haben ein Rezept für Sie zum Nachbacken, damit Sie auch noch zuhause ein Stück Mallorca genießen können.

Porreres ist das Zentrum für den Aprikosenanbau. Am 10. Juni dreht sich auf der Fira de l‘ Albercoc alles um das gesunde Früchtchen. Die Aprikose (Prunus armeniaca) ist kleiner und unauffälliger als ihr Verwandter, der Pfirsich. Beide stammen aus der Gattung Prunus und der Familie der Rosengewächse. Auf Mallorca heißt die Aprikose „albercoc“, auf Spanisch „albaricoque“, und die Österreicher nennen sie „Marille“.

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In Porreres findet im Juni ein großer Markt statt, auf dem es nur um die süßen Aprikosen geht.

Eine wahre Vitaminbombe

Klein aber fein: Die mit einem feinen Flaum überzogene, hellgelbe bis orangerote runde Steinfrucht hat zwar nur einen Durchmesser von 4 bis 8 cm, doch sie hat es in sich: Die Aprikose enthält neben allen wichtigen Vitaminen auch sehr viele Mineralien. Von allen Obstsorten hat sie den höchsten Anteil an Provitamin A. Die Vitamine E und C stärken das Immunsystem, Vitamin B5 die Nerven und die Betacarotine die Sehkraft. Ein regelmäßiger Verzehr soll sogar vor Krebs schützen. Nebenher bekämpfen Aprikosen Müdigkeit und heben die Stimmung. In China stehen die Früchte als Symbol für weibliche Schönheit; kein Wunder, sorgen sie doch für schöne Haut und schönes Haar.

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Die Aprikose ist eine wahre Vitaminbombe.

Das autochthone Rotbäckchen

Auch wenn um diese Jahreszeit die Inselmärkte voller praller Pfirsiche und Nektarinen sind, so sind es doch die kleinen Aprikosen, die typisch für die Insel sind. Das Früchtchen ist aus mallorquinischen Süßspeisen wie Kuchen, Kompotts und Konfitüren nicht wegzudenken. Besonders saftig und rötlich ist eine Aprikosensorte, die ausschließlich in Porreres angebaut wird: die sogenannte „Galta Vermell“, das „Rotbäckchen“. Weitere Sorten heißen „Rojo Carlet“ oder „Canino“.

Porreres als Aprikosenzentrum

Bereits im 5. Jahrhundert brachten die Araber Aprikosen-, Mandel-, Orangen- und Zitronenbäume auf die Insel. Während der maurischen Besatzung ab dem Jahr 902 wurde der Aprikosenanbau gezielt gefördert. Das Anbauzentrum ist bis heute die Region des Migjorn, speziell um Porreres bis hin nach Felanitx. Ab Ende des 19. Jahrhunderts sorgte diese Tradition für Wohlstand und Reichtum in den Dörfern der Inselmitte. Die besten Jahre waren zwischen 1960 und 1980, danach wurden die mallorquinischen Aprikosen von denen aus der Türkei, Marokko und Algerien verdrängt. Heute spielt die Frucht nicht mehr die Rolle wie früher, aber in guten Jahren werden immer noch über 100 Tonnen geerntet. Nach Angaben der Landschaftskooperative von Porreres fällt die Aprikosenernte in diesem Jahr allerdings etwas dürftig aus, weil es im Winter so viel geregnet hat und die Bäumchen durch die Überschwemmungen gelitten haben.

Die Aprikosen-Messe

Es heißt, dass die selbstgemachten Aprikosenmarmeladen und die Ensaimada mit Aprikosenfüllung in Porreres besonders süß seien. Den Beginn der Erntezeit feiert man mit eben jenen Köstlichkeiten: Stets im Juni – in diesem Jahr am Samstag, den 10. Juni, – dreht sich auf der „Fira de l‘ Albercoc“ vor Ort alles um die Aprikose. Die Restaurants und Bars bieten spezielle Menüs an, z.B. den einen oder anderen deftigen Eintopf, verfeinert mit den Früchten. Mallorquiner lieben diesen kleinen „süßen Touch“ in an sich salzigen Speisen; angeblich sei das ein Erbe aus der Zeit der arabischen Besatzung. Zur Verdauung gibt es dann einen Obstschnaps aus der süßen Frucht. Zum Nachtisch sei ein fruchtig süßer Aprikosen-Hefeblechkuchen empfohlen: Die „Coca d´Albercoc“ wird gerne mit Marmelade, Zimt und Puderzucker serviert.

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Diese authentische Finca befindet sich 15 Fahrminuten von Porreres entfernt.

Coca d´Albercoc

Diesen typisch mallorquinischen Blechkuchen sollte man auf jeden Fall mal gekostet haben, wenn man zur Erntezeit auf Mallorca ist. Und diejenigen, die nach dem Urlaub etwas Heimweh haben, können ihn mit diesem leckeren Rezept einfach nachbacken.

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So farbenfroh sehen die Aprikosenbäume bei Porreres aus.

Zutaten

250g Mehl
2 Päckchen Hefe
150g Zucker
2 Eier
100ml Milch
100ml Pflanzenöl
Zimt
Etwas brauner Zucker
20 Aprikosen
Etwas Puderzucker

Zubereitung

Zur Vorbereitung empfehlen wird den Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorzuheizen.

Anschließend halbieren Sie die Aprikosen und entkernen diese. Bestreuen Sie die Früchte mit 50 Gramm des Zuckers. Legen Sie die Aprikosen zur Seite. Nun zur Zubereitung des Teiges: Vermischen Sie das Mehl mit der Hefe und geben Sie Milch, Pflanzenöl und Wasser hinzu. Achten Sie dabei darauf, dass Sie den Teig nicht zu lange gehen lassen. Trennen Sie die Eier und verrühren Sie das Eigelb mit den restlichen 100 Gramm Zucker bis eine weißliche Masse entsteht. Fügen Sie einen Esslöffel Eiweiß hinzu. Die Eiercreme wird nun unter den restlichen Teig gehoben. Fetten Sie das Backblech mit etwas Öl ein und verteilen Sie den Teig gleichmässig darauf. Setzen Sie die Aprikose mit der Schalenseite nach unten darauf. Nach 10 Minuten Backzeit, bestreuen Sie den Teig mit etwas braunem Zucker und lassen ihn dann 20 weitere Minuten backen. Nach dem Backen, verteilen Sie etwas Öl auf dem Kuchen und bestreuen Sie diesen vor Verzehr großzügig mit Puderzucker.

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