Mallorca damals und heute

Wie der Tourismus das Gesicht der Insel verändert hat.
Die Insel war schon immer ein sehr begehrtes Ziel und die Geschichte des Tourismus ist weit älter als man denkt. Das erste Hotel auf der Insel – das Grand Hotel in Palma – wurde bereits 1901 eröffnet, in einer Zeit, in welcher der Großteil der Bevölkerung auf dem Land, vom Land und überwiegend in Armut lebte.

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Luftansicht auf Palmas pulsierenden Hafenbereich.

Vom Urlaub in den 30ern

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Bevor der Tourismus nach Mallorca fand, lagen nur wenige Boote im Hafen von Palma.

Knapp 30 Jahre später erlebte die Insel ihren ersten kleinen Besucherboom: 1930 wurden bereits 15.000 Kurzurlauber und 30.000 Langzeit-Urlauber auf der Insel registriert und viele wohlhabende Briten steuerten auf Kreuzfahrtschiffen die Insel an. Bereits 1929 hatte das legendäre Hotel Formentor auf der Halbinsel im Norden eröffnet und wurde zu einer Art Geheimtipp des europäischen Geldadels. Im Jahr 1934 brachte „Dr. Tigges“ als erster deutscher Pauschalurlaubsveranstalter erstmals 37 betuchte deutsche Gäste auf die Insel.
Der Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs und des zweiten Weltkriegs setzten diesen ersten zaghaften Schritten in Richtung Tourismus – und dem darausfolgenden wirtschaftlichen Aufschwung – vorerst ein Ende, zumindest einige Jahre lang.

Das Luxus-Ziel der 50er

In den 50er Jahren wurde Mallorca dann wieder zum Luxus-Reiseziel und Stars wie Liza Minelli und Frank Sinatra gingen in Palmas edelstem Club, dem Tito’s, ein und aus. Es waren Zeiten, in denen es sehr gesittet zuging: noch immer waren die wenigen Badezonen auf der hoch-katholischen Insel sorgfältig in Bereiche für Männer und für Frauen unterteilt. 1960 war es immer noch ein Privileg die Insel zu besuchen, aber man zählte bereits 360.000 Touristen auf der „isla de la calma“ – der Insel der Ruhe. Eine Bezeichnung, die – heute wie damals – zum Glück immer noch zutrifft.

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Blick auf die imposante Kathedrale mit alten Fischerbooten im Vordergrund.
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Der Blick auf die Kathedrale heute mit modernen, großen und kleinen Yachten.

Startschuss in den 70er Jahren

1970 landeten bereits zwei Millionen Touristen auf dem damals noch sehr bescheidenen Flughafen Son Sant Joan. Dem Flugverkehr als nun erschwinglichem Transportmittel sei dank, konnte 1974 die zweite Startbahn gebaut werden. Ab Anfang der 70er Jahre gab es kein Halten mehr: vor allem in den 80er und 90er Jahren explodierten die Urlauberzahlen. 2010 wurde Son Sant Joan so ausgebaut, dass 35 Millionen Passagiere pro Jahr abgefertigt werden können. Der Tourismus brachte Geld und Wohlstand – und Arbeit: heute arbeitet jeder dritte Mallorquiner mit Touristen.

Von der Fischer- zur Ferieninsel

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Früher lag das Schloß Bellver in ruhiger Umgebung.

Tatsächlich werden heute knapp 30 Millionen Passagiere in Son Sant Joan abgefertigt. Von diesen waren im letzten Jahr alleine 13,5 Millionen Gäste aus aller Welt, die ihren Urlaub auf der Insel verbrachten. Eine Zahl, die in diesem Jahr wahrscheinlich noch überschritten wird, denn die Beliebtheit der Insel beschert dieser eine Rekord-Saison. Und wo 1953 an der Playa de Palma lediglich das erste Hotel der Riu-Kette stand, bilden heute über 70 Hotels die Skyline eines der beliebtesten Urlaubsorte im Mittelmeerraum.

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Heute ist der Paseo Maritimo am Fuße des Schloss Bellver dicht bebaut.

Kein Wunder also, dass sich die Insel entsprechend verändert hat. Aus einer Insel der Landwirtschaft, der Kleinbauern und der Fischer wurde ein hoch-modernes, kosmopolitisches Urlaubsziel, mit einer Hauptstadt, die sich mit allen großen europäischen Städten messen kann. Die Infrastruktur ist hervorragend, wozu auch EU-Gelder beigetragen haben, u.a. durch den Ausbau von Mallorcas Straßen. In den Häfen sind die traditionellen Fischerboote – die Llaüts – mittlerweile in der Minderheit. Heute liegen überwiegend große und kleine Yachten in den Clubs, wie im Real Club Náutico vor den Toren Palmas.

Bis heute schön

Das, was sowohl den Luxus-Tourismus als auch den Pauschaltourismus weiterhin anlockt, ist wohl die Tatsache, dass der Insel das Kunststück gelungen ist, ihre natürliche Schönheit zu bewahren. Denn wer aufs Land geht, entdeckt ein Mallorca von früher und in den Dörfern Spuren vergangener Zeiten, die bis heute lebendig sind. Und das Meer lassen die Veränderungen an Land sowieso kalt, es glitzert unverändert glasklar und türkisblau, so wie schon immer.

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Moderne Familienvilla mit privatem Strandzugang und wunderschönem Meerblick.

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